Sie wollen genauer über die Abläufe in der Abteilung informiert werden?
Dann gehen wir gern auf die einzelnen Steps in unserer digitalen Reproduktion ein! Üblicherweise hat unser Kunde schon eine Design- und Reinzeichnungsagentur mit der Gestaltung seines Wunschmotivs beauftragt und eine farbliche Vorlage erstellt, die dem gewünschten Druckergebnis entspricht. Sollte das jedoch in Ausnahmefällen nicht der Fall sein, haben wir die Möglichkeit, diese auf unseren High-End-Proofern zu erstellen. Unsere digitale Reproduktion begleitet die Aufträge von diesem Punkt an bis zum Druck.
Prüfung der eingegangenen Daten
Der erste Step ist das Sichten der erhaltenen Daten und die Prüfung auf Umsetzbarkeit unter Berücksichtigung der Anforderungen im Tiefdruck. Zu klären sind beispielsweise folgende Fragen:
Ist eine Farbvorlage vorhanden?
Sind alle verwendeten Bilder eingebettet oder mitgeliefert?
Sind die verwendeten Bilder hochauflösend und für den Druck geeignet?
Sind die verwendeten Schriften mitgeliefert, eingebettet oder in nicht mehr editierbare Pfade umgewandelt, um Schriftenfehler zu vermeiden?
Sind nötige Informationen wie Barcodes vorhanden?
Ist die angelieferte Datei schon in die gewünschten Druckfarben separiert?
Soll die Farbverteilung angepasst werden, um beispielsweise spezielle Sonderfarben einzubauen oder Farben einzusparen?
Wird mit Veredelungen (z.B. metallische Farben, Primer, Prägungen, Weißunterlegungen & verschiedene Lacke) gearbeitet?
Wiederverwenden von gravierten Zylindern
Nach der Prüfung legen wir in Absprache mit dem Drucker die Zylinderanzahl und Farbreihenfolge in der Druckmaschine fest. Hierbei stehen wir dem Kunden beratend zur Seite und erarbeiten gemeinsam Lösungswege, um ein optimales Druckergebnis zu erzielen. Um Ressourcen zu sparen, werden - soweit möglich - Druckzylinder von anderen Aufträgen übernommen. Wenn beispielsweise eine Sonderfarbe für ein Logo in einem Design ausgearbeitet wird und dieses Logo auch in einem anderen Auftrag in derselben Größe dargestellt ist, werden die Daten so aufbereitet, dass dieser Zylinder nur einmal graviert und für beide Aufträge verwendet werden kann. Denn der schonende Umgang mit Ressourcen liegt uns am Herzen!
Festlegen der finalen Zylinderanzahl und Farbreihenfolge
Im nächsten Step geht es an die eigentliche Ausarbeitung der Daten. Hauptsächlich wird dazu der speziell für den Verpackungsdruck entwickelte Editor Packz eingesetzt. Dabei werden je nach Auftrag beispielsweise folgende Schritte durchlaufen:
Separation der Druckfarben in der gewünschten Reihenfolge
Anlegen von Sonderfarben für Hintergrundfarben, Logos und Texte
Lösen von feinen Elementen (Schriftzüge, kleine Logos etc.) möglichst nur aus einer Farbe, um Unlesbarkeiten aufgrund von Passer-Schwankungen der Druckmaschine zu vermeiden
Setzen von Barcodes und Überprüfung auf Lesbarkeit
Prüfung und ggf. Korrektur von Strichstärken
Anlegen von Über- und Unterfüllungen an Farbkanten zwischen einzelnen Druckfarben, sodass bei Fehlpassern keine sogenannten „Blitzer“ (das Durchscheinen von ungewollten Farben) entstehen
Bildbearbeitung & Color Management
Betrachtung und Verbesserung von bestimmten Tonwertbereichen (flächige Bereiche sind unter einem bestimmten Mindesttonwert nicht mehr stabil druckbar; manchmal gibt es zu einem Design eine bereits bestehende Referenz, mit der die Daten abgeglichen und das neue Design identisch ausgearbeitet werden muss etc.)
Color Management
Das Color Management ist ein wichtiger Schritt in der Zylinderfertigung, dem wir besonders viel Aufmerksamkeit schenken. Aber warum eigentlich?
Das Color Management sorgt dafür, dass die Farbergebnisse an der Druckmaschine den Vorstellungen des Kunden sowie den festgelegten Farbvorlagen entsprechen. Das ist besonders wichtig, da die Farbgebung eines Drucks je nach Eingabegerät, Druckfarbe und Beschaffenheit der Oberfläche des zu bedruckenden Materials variiert. Ein und dieselbe Anzeige sieht in der Sonntagszeitung zum Beispiel anders aus, als wenn sie online heruntergeladen und mit dem Tintenstrahldrucker zu Hause ausgedruckt wird – obwohl im Grunde dasselbe Bild darauf zu sehen ist.
Um diese Farbunterschiede zu kompensieren, arbeiten wir mit Farbprofilen. Für jeden Drucker, jede Farbserie, jedes Material und Druckverfahren wird in Zusammenarbeit mit dem Drucker ein sogenannter „Fingerprint“ gedruckt, der anschließend in unsere Software eingemessen wird. Mit Hilfe dieser Messdaten wird ein Farbprofil angelegt, mit dem wir Designs auf unseren Plottern ausdrucken können, sodass wir genau wissen, wie der Output der Druckmaschine aussieht.
Im Normalfall ist das Ursprungsprofil ebenfalls bekannt, denn üblicherweise arbeiten die Designagenturen mit Standardprofilen. Das ermöglicht es uns, mit Hilfe der GMG Colorserver Software eine Datei von einem Profil (Designagentur) in das andere (Druckmaschine) umzuwandeln und somit im Druck das gewünschte Ergebnis zu erhalten. Natürlich ist es nicht immer ganz so einfach. Manchmal ist das Ursprungsprofil nicht bekannt oder die Software allein liefert kein zufriedenstellendes Ergebnis. In diesen Fällen ist das Know-How und die Expertise unserer erfahrenen Operator gefragt, die mit Hilfe von Photoshop farbliche Anpassungen vornehmen. Auf Basis von Gradationskurven und anderen Einstellungsebenen werden die Designs in diesen Fällen auf den Punkt händisch an die Farbvorlage angeglichen. So sorgen wir dafür, dass Ihr Farbergebnis immer der Farbvorlage entspricht!
Zylinderlayout
Ist das Design aus drucktechnischer Perspektive optimal und Ihren Wünschen entsprechend ausgearbeitet, wird das Zylinderlayout gemäß der Druckerbestellung angelegt. Hierfür wird der Nutzen - damit ist das Design der Verpackung gemeint - mehrfach neben- und übereinander platziert. Außerdem werden die zur Ansteuerung der Druck-, Schneid- und Verpackungsmaschinen, Identifikation und Qualitätskontrolle benötigten Marken nach Vorgabe in dem Zylinderlayout platziert.
Qualitätsmanagament
Da wir für sehr viele verschiedene Kunden arbeiten und die Anforderungen an unseren Reproservice dementsprechend sehr unterschiedlich sein können, sind strukturiertes und sehr genaues Arbeiten sowie eine gewissenhafte Kontrolle ein absolutes Muss. Sowohl vom Einzelnutzen (das Design einer einzelnen Verpackung) als auch vom Zylinderlayout (auf dem mehrere Verpackungen nebeneinander platziert werden) werden kundenspezifische PDFs mit speziellen Anforderungen erstellt, die Sie in den meisten Fällen noch freigeben müssen. Unser Ziel ist es, das Fehlerpotential in all unseren Prozessen möglichst gering zu halten. Deshalb setzen wir in vielen Bereichen, aber vor allem bei der Erstellung der PDFs sowie der Zylinderlayouts immer mehr auf die Automatisierung von Prozessen. So können immer wiederkehrende Arbeiten im Hintergrund erfolgen und unsere Operator ihre volle Konzentration auf die fordernden Aufgaben lenken, die ihr Wissen und ihre Expertise erfordern.
Des Weiteren werden von unseren Operatoren in einem unternehmensinternen System alle relevanten Informationen eines Auftrags sowie jeder Step der Prozesse festgehalten. So kann jeder Operator vorgenommene Änderungen nachvollziehen und -verfolgen. Um das Qualitätsmanagement abzurunden, stehen zu jedem Auftrag variable Checklisten zur Verfügung, die je nach Kunde und Drucker spezifisch abgearbeitet werden, sodass kein Step übersprungen werden kann. Außerdem arbeiten wir mit einem großen Pool an Standardisierungen und Spezifikationen, die für alle Mitarbeiter zu jedem Zeitpunkt einsehbar sind.
Wie Sie sehen, stehen Ihre Zufriedenheit und Qualität bei uns immer an erster Stelle!